DIE REBSORTEN


Trollinger

Der Trollinger ist ebenfalls eine Württemberger Spezialität und wird mit ca. 2.500 ha fast nur in Württemberg angebaut. Mehr noch, er ist unser Nationalwein, er wird nur bei uns im Ländle kultiviert. Die Trollingerrebe verlangt sehr gute Lagen, steht auf schweren, kalkhaltigen Böden und benötigt während der ganzen Wachstumsphase ausreichende Niederschläge.

Die Trollinger Weine sind in der Farbe hell Rubin bis granatrot. Im Bukett sind sie fruchtig und im Charakter frisch, anregend, saftig, herzhaft und kernig. Die Trollingerrebe kam nach dem Dreißigjährigen Krieg aus Tirol nach Württemberg. Aus »Tirollinger« wurde Trollinger.

Auf unserer Rebfläche sind 43 % mit Trollingertrauben bestückt.


Grüner Veltliner

Der grüne oder kleine Veltliner schimmert grünlich gelb im Glas und duftet nach frischen Wiesenblumen. Er entfaltet sich pfeffrig-würzig und verklingt mit relativ kurzem Abgang.

Die süße Traube dieses charakterfesten Weines reift ziemlich früh und ist fäulnisresistent. Der Veltliner stammt ursprünglich aus der lombardischen Provinz Sondio, oberhalb des Comer Sees, dem Valtellina, dem Veltlin. Man findet ihn heute als Hauptrebsorte in der Wachau und als deutsche Rarität in Plochingen! Der Veltliner bescherte uns schon manch schöne Spätlese.

Auf unserer Rebfläche sind 22 % mit Veltlinertrauben bestückt.


Lemberger

Lemberger ist eine früh austreibende rote Rebsorte, die auch als Blaufränkisch oder Blauer Limbergerbezeichnet wird. Die Rebsorte bevorzug mildes Klima und ist daher gut für die aktuellen Veränderungen des Klimas in unsere Region vorbreitet. 

Abhängig vom Wetter und dem Erntezeitpunkt bringen die Trauben leichte und fruchtige, aber auch tanninreiche Weine mit einer intensiv roten Farbe hervor. Sie ergeben einen kräftigen, fruchtigen, charaktervollen Rotwein mit Aromen von Kirschen, Pflaumen und Beeren. Lemberger wurde und wird speziell in Baden-Württemberg teilweise mit anderen Traubensorten verschnitten (z.B. Trollinger mit Lemberger), um diesen mehr Fruchtigkeit und Komplexität zu verleihen. Zunehmend wird der Lemberger, wie auch beim Weinbau Verein Plochingen, allerdings sortenrein ausgebaut.

Lemberger passt ideal zu den kräftigen gebratenen Gerichten der schwäbischen Küche, wie Zwiebelrostbraten, Geflügel oder Wild. Aber auch zu stark gewürzten Gemüse oder Nudelgerichten und reifem Käse.

Auf unserer Rebfläche sind seit 2020 rund 13 % mit Lemberger Trauben bestückt. Erste Ernte war das Lesejahr 2022.


Riesling

Der Riesling ist der Wein der Könige und der König der Weine. Der Riesling gehört zu den bedeutendsten Rebsorten in Deutschland und wurde bereits im 15. Jahrhundert in Deutschland angebaut.

Er nimmt etwa ein Viertel der Weinanbauflächen in Deutschland ein. Die Plochinger Böden und das günstige Kleinklima in der Nothalde sagen ihm gut zu. Es ist ein besonders rassiger, Bukett reicher und eleganter Rebensaft. Einzigartig ist seine fruchtige Säure die an Pfirsich und Apfel erinnert.
Riesling wird trocken ausgebaut. Besonders eignet sich der Riesling, durch seine fruchtige Säure, zur Sektherstellung.

Auf unserer Rebfläche sind 9 % mit Rieslingtrauben bestückt.


Kerner

Der Kerner ist im wahrsten Sinne des Wortes ein »gebürtiger Schwabe«, eine typische Spezialität Württembergs. Er wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Weinsberger Rebenfachmann Herold aus den Rebsorten Riesling und Trollinger gezüchtet und nach dem württembergischen Arzt und Dichter Justinus Kerner benannt.

Unter den Plochinger Boden- und Klimaverhältnissen entwickelt der Kerner eine würzige und vornehme Frucht. Im Körper hat er das Kraftvolle des Trollingers und im Geschmacksbild die unverkennbare feinrassige Säure des Rieslings, der ihm auch die Farbe gibt. Hier gibt es je nach Jahrgang Prädikatsweine in Kabinett oder Spätlese Qualität.

Auf unserer Rebfläche sind 8 % mit Kernertrauben bestückt.


Dornfelder

Bei dieser Neuzüchtung war zunächst das Ziel, einen Deckwein zu erhalten, mit dem farbschwache Rotweine, zum Beispiel der Trollinger, verschnitten werden können.

Der Dornfelder ist im Jahr 1955 aus einer Kreuzung der beiden Sorten Helfensteiner und Heroldrebe entstanden. Er hat seinen Namen von Immanuel Dornfeld dem Gründer der Weinbauschule, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der bekannteste Weinbauexperte in Württemberg war.
Bald hat man gemerkt, dass der Dornfelder ganz besondere Rotweinqualitäten hat, und eigentlich zu schade dafür ist, nur als Deckwein benützt zu werden. Stoffig und extraktreich zeigt sich dieser Wein, der sich nicht nur farb- sondern auch geschmacksintensiv, fruchtig und mit kräftigem Körper darstellt. Aufgrund seiner Charakteristik eignet sich der Dornfelder auch zum Ausbau im Barriquefass.

Auf unserer Rebfläche sind 6 % mit Dornfeldertrauben bestückt.